Daniela
Thörner
Diversity, Inklusion, Sexualpädagogik
Fragen, die gerne und oft gestellt werden…
Warum gibt es keine Onlineversion/ E-Version?
Zum einen ist das Handbuch nicht onlinefähig gelayoutet (die Seiten sind so konzipiert, dass sie nebeneinander stehen, etc.) und für eine neue Version gibt es kein Geld. Außerdem finde ich das Format nicht geeignet als Onlineversion. Niemand (bzw. nur sehr Wenige) würden es digital wirklich (komplett) lesen. Ich finde es toll, dass es zum in die Hand nehmen und darin stöbern ist. In manchen WGs ist es Klolektüre oder wird einfach herum gereicht. Das finde ich eine tolle Kultur – viel schöner, als einen Link weiter zu leiten. Und wenn Menschen sich gemeinsam über (Safer) Sex austauschen, finde ich die Vorstellung auch schöner ein Heftchen zu zücken, als ein PDF zu öffnen.
Eine App fänden einige auch sehr passend, aber hierfür besitze ich weder Kompetenzen, noch steht dafür Geld zur Verfügung.
Und ist es nicht auch schön, wenn manches Neues analog ist und bleibt?
Warum ist das Handbuch für Erwachsene?
Ich arbeite sowohl mit Erwachsenen, als auch mit Kindern/ Jugendlichen. Bei ‘Aufklärung’ denken ja immer alle an Jugendliche. Meiner Erfahrung nach gibt es uuunglaublich viele unwissende Erwachsene, die dann fragenden Jugendlichen keine guten Ansprechpersonen sind. Zudem haben besonders junge Erwachsene meiner Erfahrung nach mehr in einer Form Sex, wo Safer Sex ein gutes Thema zum Nachdenken ist. Junge Erwachsene wechseln beim Sex meist häufiger Personen, experimentieren viel, haben mehr Raum und Möglichkeiten auszuleben, was sie wollen (Umzug in große Städte, Studium, Partys, Szenen, …). Gilt wie immer alles nicht für alle, aber hier geht’s ja um Zielgruppe.
Zudem brauchen Erwachsene es, dass es draußen drauf steht. Sie halten sich meist für umfangreich informiert in Sachen Sex und denken nur an Minderjährige bei solchen Infos. Trotz dieser gezielten Ansprache kann ich sagen, dass mir sehr häufig gesagt wird, wie toll es doch ist, dass ich für Jugendliche mal sowas geschrieben habe. Aber wieviele Erwachsene wisse all das, was da in diesem Heftchen steht? Ich wusste das alles auf jeden Fall nicht und bin dankbar um jede Info, die ich von so viele verschiedenen Menschen bekommen habe, als ich auf der Suche nach Antworten war.
Ist das Handbuch für Jugendliche? Warum (nicht)?
Das Handbuch ist nicht für Jugendliche geschrieben. Das hätte ich anders formuliert und anders layouten und bebildern lassen. Das heißt ja nicht, dass es für einige Jugendliche nicht perfekt ist.
Laut Studien beginnen die meisten Jugendlichen mit 16 aktiver zu werden – und das teile ich in gewisser Weise mit meinen Praxiserfahrungen. Von 16 bis 18 und ‘Erwachsen’ – also Handbuchzielgruppe – ist es dann auch nicht mehr weit.
Wann gibt es das Handbuch in anderen Sprachen?
Es ist toll, dass es so viele Interessierte gibt und ich immer wieder gefragt werde, wann ich sprachlich expandiere. Ich bekomme auch immer wieder liebe Angebote von Menschen, die das Handbuch übersetzen wollen.
Was bedeutet es das Handbuch in verschiedenen Sprachen aufzulegen?
- Es braucht jemanden, der*die das Handbuch übersetzt, denn ich kann das nicht. Allerdings liegt mir nahezu jeder Satz in diesem Handbuch am Herzen und kann seine Bedeutung sehr schnell ändern, wenn Worte nicht mit meinen Gedanken (die ich dazu hatte/habe) übersetzt werden. Leider kann ich das nicht kontrollieren, wenn ich die andere Sprache nicht ausreichend beherrsche. Ein Dilemma.
- Eine Version in neuer Sprache bedeutet nicht nur die Übersetzung. Es bedeutet auch Layout. Das dauert Zeit und kostet Geld. Geld gibt es leider keines.
- Sollte Punkt zwei irgendwie ermöglicht werden können…dann braucht es Druckkosten. Ein neuer Batzen Geld, der fehlt. (E-Version? Siehe Antwort zur Onlineverison)
- Sollte es Geld für Punkt zwei und Punkt drei geben…dann braucht es jemanden, die*der den Vertrieb macht. Derzeit macht Sasha S. Segal den Vertrieb in komplettem Ehrenamt, Stunde um Stunde. Kämen neue Sprachen hinzu, würde nicht nur seine unbezahlte Arbeitszeit steigen, sondern dann müsste er auch auf verschiedenen Sprachen mit Bestellenden kommunizieren. Hier fehlen uns leider Sprachkompetenzen. Auch die Bewerbung und Öffentlichkeitsarbeit müsste in der jeweiligen Sprache der Übersetzung laufen…
- Selbst wenn es eine E-Version gäbe, wäre es mir nicht möglich als Autorin die Kritiken zu lesen, Werbung zu machen, Rückfragen zu beantworten (ich bekomme seit Veröffentlichung regelmäßig Anfragen und Rückfragen, die ich immer persönlich beantworte) und den Überblick zu behalten.
Ja! Wir (ich, Sasha S. Segal und Andrea Rick) haben viel darüber nachgedacht und entschieden, dass das Handbuch auf Deutsch in der Form wie es ist toll, wunderbar und einzigartig ist und bleibt.
Das Copyright von Text und Inhalt liegt komplett bei Daniela Stegemann und das der Illustrationen komplett bei Andrea Rick.
Wir vergeben keine Lizenzen und sind gegen geheime Übersetzungen.
Vielen Dank für das Verständnis!
Warum ist das Handbuch so teuer?
Infobroschüren kosten meist nichts. Da gibt es häufig Missmut, wenn es um 1€ Schutzgebühr geht. Ist das Handbuch denn eine Infobroschüre? Wäre es ein Buch würden einige gerne zahlen, aber dafür hat es für manche zu wenige Seiten. Zines kosten fast immer etwas. An dieser Stelle wird gerne Geld gegeben, weil kleine Projekte unterstützt werden sollen. Das Handbuch kommt vielen allerdings „zu professionell“ daher und ist für ein Zine fast schon wieder zu günstig. Ist das Handbuch trotzdem ein Zine? Der eine Euro deckt in keiner Weise die Kosten, die das Handbuch erzeugt, wenn Arbeitszeit bezahlt werden würde. Auch die Materialkosten beim Versand werden durch den einen Euro mitfinanziert. Gespart wird das Geld für die Neuauflage. Layout und Grafik werden in der Neuauflage angemessen entlohnt und die Druckkosten sind nicht verhandelbar, obwohl auch hier mit einer kleinen Druckerei zusammengearbeitet wird, die dem Projekt großzügig zugetan ist. Ein leckeres Danke-Essen für die ehrenamtliche Arbeit muss auch drin sein.
Warum ist das Handbuch so günstig?
Arbeitszeit wird nicht bezahlt (Ausnahmen siehe oben) und das Crowdfunding hat den Druck komplett finanziert, sodass nur Geld für ein bisschen Materialkosten, den Nachdruck und die Neuauflage erwirtschaftet werden muss.
Wie viele Menschen stecken hinter dem Handbuch-Projekt?
Für manche scheint hinter dem Projekt ein großer Träger o.ä. zu stecken. „In Ihrem Haus“ wird in den Anfragen ab und an geschrieben. Darüber schmunzle ich gerne. Leider trägt dieses Missverständnis manchmal auch dazu bei, dass große grobe Kritik im Mailaccout oder im www zu finden ist, die bei einer größeren Organisation verständlich, bei einem kleinen privaten ehrenamtlichen Projekt mit einer einzigen Hauptperson manchmal aber etwas unverhältnismäßig ist.
Wer steckt denn nun alles dahinter?
Daniela Thörner: Sie hatte eine Vision, schrieb den Text, putzte Klinken für die Finanzierung, bestritt ihr erstes Crowdfunding, kümmerte sich um passende Fachkräfte für Layout und Grafik, macht die komplette Öffentlichkeitsarbeit, steuert das Projekt von Berlin aus und hat sich damit ein ordentliches unbezahltes Ehrenamt aufgebaut. Es ist ihr erstes Projekt dieser Größe. Das Handbuch wuchs durch sie und noch viel mehr sie durch das Handbuch.
Andrea Rick: Kam nach dem Crowdfunding zum Projekt und ist mutig in ein Projekt gesprungen, welches schon viel erlebt hatte. Sie sitzt in Hamburg und ist für Grafik und Layout die Nummer eins. Obwohl der Text quasi fertig war, war sie inhaltlich eine wichtige Person durch die das Handbuch sehr viel gewonnen hat. Sie begleitete das Handbuch nach dem Crowdfunding bis kurz nach der Veröffentlichung und kümmert sich um die Neuauflage mit Bild, Layout und bereichert das Handbuch dabei wieder durch tolle inhaltliche Impulse.
Sasha S. Segal: Kam in der Crowdfunding-Planung zum Projekt, machte eine Pause (Durchführung Crowdfunding bis Veröffentlichung) und stieg dann voller Energie mit der Versandzentrale ein. Alle, die ein Handbuch online bestellen kennen ihn. Seine „Zentrale“ ist ein kleines Zimmer im schönen Göttingen. Er führt Buch über jedes einzelne bestellte, bezahlte und verschickte Handbuch und erinnert gerne und geduldig, wenn Menschen im Alltag vergessen, dass sie etwas bestellt haben, eine Adresse zum Versenden fehlt oder wenn Unsicherheiten im Ablauf nochmal Erklärung brauchen. Seit der Veröffentlichung denkt er mit, plant und diskutiert immer wieder Belange, die in einem solchen Projekt auftauchen. Seine Arbeit in diesem Projekt ist komplett ehrenamtlich ohne Bezahlung. Danke Sasha!
Hinzu kommen liebe Menschen, die sich seit der ersten Vision immer und immer wieder mit Ideen, Beiträgen, Taschentüchern, aufmunternden Worten, offenen Ohren und vielem mehr beteiligen, ohne die das Ganze nicht zu schaffen wäre.
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Ich freue über Fragen, Anregungen oder Interesse an meiner Arbeit unter Kontaktaufnahme per E-Mail oder Kontaktformular.